Sonntag, 10. Mai 2009

Der Maschinenbauerbetrieb FETTE in Schwarzenbek kündigt Massenentlassungen an.

250 MitarbeiterInnen sollen gehen. Das ist fast ein Viertel der Belegschaft.

Wieder einmal muss eine Belegschaft, müssen 250 MitarbeiterInnen das ausbaden, was diejenigen angerichtet haben, die die Macht und das Geld haben. Dabei mag es schon sein, dass die Verantwortlichen für dieses Debakel gar nicht unter den Eignern und in den Chefetagen der LMT/ FETTE Gruppe zu finden sind ,sondern in den Reihen von Finanzjongleuren zu suchen sind, die Kreditschneeballsysteme so lange aufgeblasen haben, bis sie geplatzt sind. Das aber wollen wir in unserer ersten Stellungnahme gar nicht untersuchen. Denn: Die Konsequenzen für die Belegschaften sind immer die gleichen: Sie müssen die Zeche bezahlen. Und, es steht zu befürchten, dass diejenigen, die das harte Los trifft, längerfristig arbeitslos sein werden, weil der lokale Arbeitsmarkt sie kaum wird aufnehmen können. Der Belegschaft von Fette und all jenen, die gehen müssen, gehört deshalb unsere volle Solidarität!
Damit es nicht noch vielen so geht wie den Fetteranern, sagen wir: Es ist Zeit zur Umkehr, Zeit für eine solidarische Gesellschaft, Zeit für einen „Schutzschirm für die Menschen“.


Was hier passiert entspricht der menschenverachtenden Logik des kapitalistischen Systems! Hier wird nur im Sinne des Profiterhaltes gehandelt, nicht etwaig um die Firma und somit ihre restliche Belegschaft zu retten. Diese Entwicklung ist die erste dieser Art in unserem Kreis, welche durch die momentane Kapitalismuskrise ausgelöst wurde.Die Härte des Einschlags in die Arbeitswelt im Kreis ist dabei mehr als erschütternd und wird auch in Zukunft nicht verklingen, wir erleben hier sicher nicht die letzte Entlassungswelle dieser Art, denn:
Die Entlassungen sind nur Verzweifelungstaten am Anfang, es bleibt überhaupt fraglich, ob mittelständische Unternehmen wie Fette, die auch teilweise von der Krise schwer getroffenen Export leben, weiter existieren können! Die Krise ist noch lange nicht vorbei, nein, sie hat mit ihrer schieren Zerstörungsorgie gerade erst begonnen und solange wir nicht anfangen, (selbst-)kritische Ursachenbekämpfung zu betreiben und aktiv etwas dagegen zu unternehmen, dass plötzlich von einem auf den anderen Tag Mitmenschen ihre Existenz und Grundlage verlieren, Familien bankrott gehen und immer mehr Leute auf der Straße leben, werden wir ALLE unserer Zukunft nicht mehr sicher sein können!
Wir müssen dafür sorgen, dass die Krise nicht weiter unsere Umwelt auffrisst und unsere Leben zerstören!
Dabei dürfen wir aber nicht vergessen, dass alle von dieser Krisen in irgendeiner Weise betroffen sind und wir uns mit allen Mitmenschen solidarisieren müssen!Es darf nicht wieder so weit kommen, dass der Rassismus, Antisemitismus oder gar Faschismus erneut Besitz von unseren Köpfen ergreift und wir Andersseiende und -denkende als die „Verantwortlichen in dieser Krise“ oder gar unsere „Arbeitsfeinde“ oder, so wie es uns die armseligen Neofaschisten von NPD und co gerne glauben machen wollen, „Diebe unserer Arbeitsstellen“ hinstellen, sondern Seite an Seite mit ihnen gegen die Krise kämpfen!
Der Feind ist nicht der Kollege Mitmensch und Betroffene neben dir, sondern die, die dir die Lügen in den Kopf drücken wollen: Faschisten und Kapitalisten, die sich vehement an ihre anachronistischen Ideen wie „Der Markt wird es schon richten!“ oder „Nur als reines, deutsches Volk sind wir stark“ klammern, sind diejenigen, die solche Situati0nen ausnützen und ihre Vorteile aus dem Leid und der Verzweifelung der Betroffenen ziehen, um ihnen mit falschen Vorstellungen, Hoffnungen und Plänen den Menschenverstand zu vergiften und von der Realität abzulenken!
Das Problem ist die Logik eines Systems, dass den Menschen weithin als reines Mittel betrachtet! Der Fehler im System ist das System selbst!Denn in solch einer Krise wird immer zuerst dort gespart, wo es keiner gebrauchen kann: in den sozialen Institutionen, im öffentlichen Bereich und vor allem BEIM MENSCHEN!
Entlassen wird man deswegen, weil man eine Belastung ist, die dem Fortbestehen des Systems im Wege steht! Wer nicht pariert oder kleinlaut schluckt, wird aus dem Weg geräumt! Wer alle Hoffnungen darauf setzt, durch langjährige Erfahrung und Anstellung im Schutz zu sein, dem sei gesagt: Das russische Roulette der kapitalistischen Kalkulation kann uns alle treffen!
Also: Bei wem liegt die Schuld?Konzernleiter, Bankenchefs und Kapitalmanager sind mitverantwortlich für unsere Misere! Jedoch sind sie auch nur ein Teil der Maschinerie, die sie so dermaßen in Beschlag genommen und in die Zwänge des Systems eingeordnet hat, dass am Ende blinder Ehrgeiz und totale Raffgierigkeit über ihre ursprüngliche Menschlichkeit gesiegt haben, nur um ihre eigene Konkurrenzfähigkeit zu ihrem Vorteil zu erhalten. Ebenso wie der Großteil von uns es auch tut.Unsere Wut und unser Hass sollten sich deswegen nicht nur gegen die vermeintlichen (und bemitleidendswerten) „Täter“ richten, sondern wir sollten sie konzentriert gegen das System „Kapitalismus“ einsetzen, welches seit Jahrzehnten für Ausbeutung, Existenzvernichtung und Krisenherdsbildung in der dritten Welt und jetzt auch bei uns steht und nun in allen Gesellschaften wütet!
Wir sollten uns und andere durch die offene Anerkennung, sowie kritische Auseinandersetzung und letztendlich Adaptierung von realistischen Alternativen zum Kapitalismus von diesem untergehenden Schiff retten, statt auf die Erlösung oder utopische Wunder der Selbstheilung zu hoffen!
Damit unser aller Zukunft gesichert ist, dürfen wir uns nicht weiterhin auf die Versprechen und Vorstellungen des sterbenden Kapitalismus einlassen, sondern müssen aktiv dagegen wirken und handeln!
Dabei gilt es auch durch Organisation und Zusammenschluss aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit auszubrechen und Selbstbestimmung zu erlernen, Gewerkschaften zu bilden, Streiks zu organisieren und soldarisch und im Sinne ALLER zu handeln, um am Ende frei und raus zu sein aus dem Strudel, der uns im Moment kontinuierlich hinabzieht.
Wir solidarisieren uns mit den Entlassenen von Fette und allen Opfern der Kapitalismuskrise!Vergesellschaftung der Konzerne und Wirtschaft!

Don‘t fight the players – fight the game!
Für ein freies, selbstbestimmtes Leben!
 
Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Jetzt klicken & handeln!