Dienstag, 10. Februar 2009



Vattenfall möchte das Kernkraftwerk Krümmel im Mai und den Reaktor in Brunsbüttel im September oder Oktober wieder in Betrieb nehmen. Das teilte Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Werner Marnette (CDU) dem Landtag nach einem Gespräch mit dem Energiekonzern mit. Beide Meiler waren nach Pannen im Sommer 2007 abgeschaltet worden.
Vattenfall bestätigte auf Anfrage des Abendblatts, dass die Restarbeiten in den Reaktoren im Frühjahr bzw. Herbst abgeschlossen werden sollen. ´Es gibt solche Planungsdaten´, sagte Vattenfall-Sprecher Ivo Banek. Verzögerungen seien aber nie auszuschließen. Vattenfall gebe daher keine Prognose ab. ´Die Anträge auf Wiederanfahren werden erst gestellt, wenn wir fertig sind.´Marnette hofft, dass der Zeitplan eingehalten wird. ´Ich baue darauf, dass die restlichen Arbeiten zügig abgeschlossen werden können´, sagte er dem Abendblatt. Die Sicherheit der Kraftwerke habe aber weiterhin ´oberste Priorität´. Marnette kündigte an, dass er sich in den nächsten Wochen in beiden Kraftwerken über den Stand der Arbeiten informieren werde.Der Minister hatte Ende 2008 mit der Spitze des Energiekonzerns gesprochen. Auf Wunsch der Grünen informierte er darüber jetzt den Landtag. Krümmel war am 28. Juni 2007 nach einem Störfall vom Netz gegangen, Brunsbüttel nach einer Pannenserie am 18. Juli 2007.Bei Kontrollen wurden in beiden Meilern erhebliche Mängel entdeckt, insbesondere defekte Dübel und schadhafte Armaturen. In Krümmel ist das Dübel-Problem fast gelöst, in Brunsbüttel nicht. Hier wie dort sind noch Risse in Armaturen zu beheben.Über einen Wiederanfahrantrag entscheidet das Kieler Sozialministerium als Atomaufsicht.Der Stillstand der beiden Anlagen dürfte Vattenfall täglich rund eine Million Euro kosten. Betroffen ist aber auch der Energiekonzern E.on. Seine Kernkraftsparte ist mit 50 Prozent an dem Werk Krümmel und mit 33,3 Prozent an Brunsbüttel beteiligt.

 
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